Archiv für das Tag 'Frühling an der Algarve'

Die Algarve im Frühling

18. Oktober 2018

Mit jeder Reise geht eine ihr eigene Erwartungshaltung einher. Diese stimmt dann nicht unbedingt mit der Wirklichkeit überein. So wie im Falle jenes Aufenthalts an der früh-frühlingshaften Algarve.

Die zauberhaften Strände der Algarve einmal im Frühling genießen. Wenn die Temperatur des Meeres zwar noch ein bisschen kühler ist als im Sommer, jene der Luft aber angenehm. Wenn die Strände noch nicht von unzähligen Matten belegt sind, sondern nur spärlich. Wenn man die Sehenswürdigkeiten im äußersten Südwestens Europas nahezu für sich allein hat. Wenn man in den Lokalen nicht darum bangen muss, einen Tisch zu bekommen. Wenn das Wetter generell einfach leiwand ist, also passt.

So hatte ich mir den Aufenthalt Ende April vorgestellt. Nein, jetzt kommt kein „Es war doch völlig anders“. Wie oft stimmt schon die Erwartung oder die Phantasie mit der Realität überein? Es hat bloß das Wetter nicht mitgespielt. Das ist das einzige, was den Aufenthalt, nun ja, nicht getrübt, aber sagen wir: beeinflusst hat. Man kommt nicht umhin, dies zu erwähnen, wenn das Thermometer kaum mehr als fünfzehn Grad Celsius anzeigte. (Gut, es war die App am Handy – die von den Sensoren der Haut bestätigt wurde.) Ich könnte noch erwähnen, dass es verregnete Tage waren, und dass der Neuseeländer, der in einem Kleidergeschäft in Lagos arbeitete, gelassen raunzend erklärte, dass er, um diesem Wetter zu entgehen, aus Neuseeland nach Portugal gezogen sei.

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Frühling im Januar im Algarve

11. Januar 2012

Frühling in Deuschland ist wie Januar in einem unserer Ferienhäuser an der Algarve. Denn da sind die Temperaturen schon genauso hoch, wenn nicht höher – und die Sonne scheint auf jeden Fall. Unterbrochen von Regenschauern, aber die dauern höchstens drei Tage am Stück, meist jedoch erheblich weniger. Sonne, bedeckter Himmel, Schauer, sich verziehende Wolken, Sonne – in dem Rhytmus ungefähr.

Und alles ist grün. Und wie! In tausend verschiedene Grünroben kleidet sich die Landschaft, zieht sich hier eine petrolfarbene Hose, dort ein olivfarbenes T-Shirt über. Zahlreiche Kräuter und unzählige Wildblumen sprießen, der wilde Spargel treibt wie wild aus, und besonders ortskundige Ferienhausgäste stechen ihn nahe der Küste.

Die Frösche quaken heiratswillig in ihren Teichen, der Mensch stolpert glücklich die klippennahen Ziegenpfade entlang. Vor sich das Meer: grausilbern, blickblendend, glitzernd – und atmet und atmet die frische Meeresbrise. Ein – aus – ein – und lange lange tief aus – Atlantikwind, Atlantikzauber eben.

Nicht ohne meinen Pullover! – Frühling an der Algarve

6. April 2010

Wenn man um diese Zeit an die Algarve reist, was sich ja anbietet, weil erstens Osterferien sind und zweitens hier der Frühling viel wärmer ist als in Deutschland und drittens ein Meer da ist und viertens Sandstrände und fünftens riesige bunte Blumenwiesen wie sonst nur im Bilderbuch – muss man dennoch nicht denken, es sei nun komplett der Sommer ausgebrochen und kleidungsmäßig unvorsichtig werden. Das lernt man nämlich schnell bereuen. Der Algarve-Frühling ist zwar warm und kann in der direkten Sonne auch schon sehr heiß werden – aber ist gleichzeitig sehr tückisch, denn da ist eben der kalte Wind.

Der fegt plötzlich übers Land, wenn man gar nicht mit ihm rechnet. Eine kurze Bö – gerade hat man noch geschwitz, jetzt erwischt sie einen kalt von hinten, im nächsten Moment zieht sie weiter – doch der Tourist in Shorts und Trägerhemd fühlt sich plötzlich irgendwie angeschlagen: mit einem kleinen Ziepen im Hals, einer kaum merklichen Schwäche auf der Brust, einem Stichlein im Rücken, einem leichten Kniefrösteln, das in der nun wieder windschattigen Hitze eigentlich nichts zu suchen hat.

Und schon liegt er am nächsten Morgen flach – oder schleicht zumindest stark nasenverstopft durch die Gegend. Kann so recht nicht mehr die schöne Landschaft genießen – und ein barfüßiger Spaziergang am Wellenrand kommt schon gar nicht mehr in Frage.

Deshalb: Touristen, Urlauber, Algarvefrühlingsbesucher – übertreibt es nicht! Noch ist nicht Sommer! Packt euch wärmer ein als es auf den ersten Blick auf den Thermometer nötig erscheint. Nehmt auf alle Fälle zum Abendessen auf der Esplanada einen warmen Wollpullover mit Rollkragen, oder noch besser,  eine winddichte Kaputzenjacke mit – denn ihr seid keine Engländer!

Dieses Volk nämlich läuft eigentlich zu jeder Algarve-Jahreszeit in Tanktop und Flipflops rum und erkältet sich – nie! Das ist ein Wunder. Doch man darf nicht erwarten, dass Gott andere nordeuropäische Völker daran teilnehmen lässt.

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Ferienhaus an der Algarve zu verkaufen

11. März 2010

Wenn die Regengüsse des Frühjahrs vorbei sind, die Natur grün und frisch und zunehmend bunter erblüht, es schon merklich wärmer als in der Schweiz, in Deutschland, oder Österreich ist, aber noch nicht so heiß wie ab Mai – ist die Algarve für Wanderfreudige ein wunderbares Urlaubsziel.

Die Steilküste zwischen Lagos und Sagres beispielsweise entlang, unter sich die Brandung, vor sich bis zum Horizont diese blaue homogene Masse – aus dieser Höhe erscheint das Meer als ein in sich stabiler Körper mit abgerundeten Ecken – unter den Schuhen dunkelgrün, violett und duftend der wilde Rosmarin (dringend einige Ästchen abknicken und abends den Ofenfisch damit belegen!).

Hat man das Gekracksel satt und ist auch etwas schwindelig geworden – manchmal führen die Steilküstenpfade so  dicht und schmal am Abgrund vorbei, dass wirklich anhaltende Konzentration gefordert ist – setzt man den Weg  einfach ein wenig versetzt ins Landesinnere fort – durch Wiesen, Zystrosenfelder, frisch bestellte Äcker,  Pinienwäldchen, oder auch kneipkurend barfuß durch Bäche, wie man sie so zuletzt nur in überkitschten Heimatfilmen gesehen hat, und steht dann plötzlich vor so etwas:

Haus zu verkaufen
Ferienhaus zu verkaufen

„Vende-se“ heißt  „zu verkaufen“ – und was wir da auf dem Bild sehen ist eigentlich noch ein gut erhaltenes Häuschen. Es gibt nämlich auch solche, bei denen nur noch 4 bröckelige Grundsteine existieren oder – man weiß nicht, ob das besser ist – ein merkwürdig geformter Rohbau, gegossen in einem Stück aus Beton.

An der Algarve ist Bauland rar, und besonders in diesem westlichen Teil zwischen den Gemeinden Vila do Bispo und Aljezur, der unter Naturschutz steht. Da braucht es schon einiges an Sondergenehmigungen um neuen Baugrund genehmigt zu bekommen. So ist denn auch diese so flüchtig hingemalte Telefonnummer nicht, wie man das eventuell vermuten könnte, genauso alt wie die Ruine selbst, sondern eine zeitgenössische Mobilnummer – und der dazugehörige Eigentümer kennt den aktuellen Marktwert seiner Immobilie sehr genau. Das ist viele Jahre her, dass unwissende portugiesische Bauern ihre Landhäuser an schlaue ausländische Hippies verscherbelt haben. Inzwischen müssen ausländische Hauskäufer eher aufpassen, dass sie nicht ihrerseits übers Ohr gehauen werden – sei es mit dem Preis oder aber, dass sie einen Acker erwerben mit ein paar Steinen drauf, die extra dorthin geschafft wurden, um Bauland zu simulieren.

Das ist nicht die Regel, bzw genausoviel oder wenig die Regel wie in anderen Ländern auch, man muss nur damit rechnen. Falls Sie, liebe Leser,  also mit dem Gedanken spielen, sich an der Algarve nach einer Ferienimmobilie, ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung umzusehen, ist es besser, sich im Vorfeld zu informieren.  Die alteingesessene Firma VILALAIA steht Ihnen hierbei gerne mit ihrer langjährigern Erfahrung zur Verfügung.

Falls Sie aber nur ein Algarve Ferienhaus mieten möchten, finden Sie unter www.weloveportugal.com eine umfassende Auswahl an qualitätiv hochwertigen Ferienhäusern, welche Sie direkt online buchen können.

Mandelblüte an der Algarve (Fortsetzung)

20. Januar 2010

Der Prinz, der seine Frau sehr liebte, obwohl er ja locker noch zwei, drei andere, zufriedenere dazu hätte heiraten können, zerbrach sich den Kopf, wie er die Mutter seines Erstgeborenen wieder zum Lachen bringen könne – und ließ zunächst einmal Schnee aus den Alpen ankarren. Der Weg war weit, die Pferde nicht eben schnell, einen halben Tag hatte die Prinzessin eine schale Freude daran, dann war er weg und sie begann wieder zu keifen, hätte ich doch auf meine Eltern gehört, hätte ich doch Prinz Olaf mit dem Buckel geheiratet und so fort. Der Prinz konnte Platten abspielen, soviel er wollte, er konnte mit Hilfe des englischen Ideoms alte Zeiten heraufbeschwören, er konnte sich im Schlafgemach zum Affen machen – keine der zahlreichen Aufmunterungen half: die Prinzessin war dem Heimweh verfallen.

Da geschah es, dass ein umherziehender Illustrator das Schloss besuchte und um die Gelegenheit einer Mappenpräsentation bat. Er hatte ein spitzes Mausgesicht, schlechte Zähne und sah sehr hungrig aus, weshalb man ihm erstmal in der Küche eine Suppe verabreichte, bevor er seine Arbeiten vor dem Prinz ausbreitete, die in der Hauptsache wohlproportionierte, nordafrikanische Mädchen zeigten, die sich vor blühenden Mandelbäumen im Tanze wiegten.

Das war’s! – es gibt moderne Untersuchungen in denen nachgewiesen wurde, dass 85 Prozent der Geschichtsereignisse auf Zufall beruhen, 15 Prozent sind geplant und die restlichen 10 sind undefiniert – der Prinz hatte seine Idee bekommen. Eilig ließ er Mandelbäumchen heranschaffen, soviel er nur irgend kriegen konnte, selbst unter der Bedingung, dass sie aus privaten Schonungen ausgegraben werden mussten, und dann wurde gepflanzt. Rings ums Schloss und über die Ebenen und soweit das Auge reichte. Die Prinzessin, die nicht recht begriff, wozu das gut sein sollte, sah dem Treiben mit einigem Abstand depressiv zu.

Aber dann kam der Frühling und mit ihm Ende Januar das große Naturerwachen – und da verstand sie endlich: die unzähligen Bäume hatten zu blühen begonnen und das sah, wenn man von oben drauf guckte und kurzsichtig war, aus wie Schnee! Da fing die Prinzessin an zu jubeln, sie verließ ihren Posten im Turm und rannte in die weiße Pracht hinaus und tanzte und hüpfte – und auch einen Schneemann mit Möhrennase und echten Ohren baute sie.

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