Archiv für das Tag 'Algarvestrände'

Die Algarve im Frühling

18. Oktober 2018

Mit jeder Reise geht eine ihr eigene Erwartungshaltung einher. Diese stimmt dann nicht unbedingt mit der Wirklichkeit überein. So wie im Falle jenes Aufenthalts an der früh-frühlingshaften Algarve.

Die zauberhaften Strände der Algarve einmal im Frühling genießen. Wenn die Temperatur des Meeres zwar noch ein bisschen kühler ist als im Sommer, jene der Luft aber angenehm. Wenn die Strände noch nicht von unzähligen Matten belegt sind, sondern nur spärlich. Wenn man die Sehenswürdigkeiten im äußersten Südwestens Europas nahezu für sich allein hat. Wenn man in den Lokalen nicht darum bangen muss, einen Tisch zu bekommen. Wenn das Wetter generell einfach leiwand ist, also passt.

So hatte ich mir den Aufenthalt Ende April vorgestellt. Nein, jetzt kommt kein „Es war doch völlig anders“. Wie oft stimmt schon die Erwartung oder die Phantasie mit der Realität überein? Es hat bloß das Wetter nicht mitgespielt. Das ist das einzige, was den Aufenthalt, nun ja, nicht getrübt, aber sagen wir: beeinflusst hat. Man kommt nicht umhin, dies zu erwähnen, wenn das Thermometer kaum mehr als fünfzehn Grad Celsius anzeigte. (Gut, es war die App am Handy – die von den Sensoren der Haut bestätigt wurde.) Ich könnte noch erwähnen, dass es verregnete Tage waren, und dass der Neuseeländer, der in einem Kleidergeschäft in Lagos arbeitete, gelassen raunzend erklärte, dass er, um diesem Wetter zu entgehen, aus Neuseeland nach Portugal gezogen sei.

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Der beste Strand der Welt ist portugiesisch und liegt in Lagos an der Algarve

9. Oktober 2013

Wussten Sie, dass letztes Jahr im Juni der portugiesische Strand Dona Ana bei Lagos von dem prestigeträchtigen Reisemagazin Condé Nast Traveler als bester Strand der Welt unter über 50 Kandidaten ausgewählt worden ist? Einer der Hauptgründe war (und ist) das türkisfarbene Wasser, welches bizarre Felsformationen umspült.

Strand Praia Dona Ana in Lagos, Portugal

Strand Praia Dona Ana in Lagos, Portugal

Diese Nachricht hat Portugal aber erst im September diesen Jahres erreicht und ist auch erst dann dementsprechend von der nationalen Presse, vor allem im Internet, aufgegriffen und veröffentlicht worden. Leider handelt es sich bei dem dazugehörigen Bild um den Strand do Camilo, der 900m, also zwei Buchten in Richtung Ponta da Piedade, entfernt liegt.

Strand Praia do Camilo, Lagos in Portugal

Strand Praia do Camilo, Lagos in Portugal

Aber Sie können sich ja selber überzeugen, welcher der schönere Strand ist. Sehenswert sind sie beide. Und wenn das Wasser ruhig und klar ist, sind beide Strände neben dem klassischen Sonn- und Badestrand auch ein Tauch- und Schnorchelparadies.

Jedes Jahr werden von der spanischen Ausgabe dieses Magazins Listen für die „Top-of-the-best“ Reiseziele von den Lesern erstellt. Im Jahr 2012 waren vier (4) portugiesische Strände darunter.

• Platz 1: Praia Dona Ana, Lagos, Algarve
• Platz 16: Praia Santa Cruz, Torres Vedras, Lisboa e Ribatejo (ca. 60km nördlich von Lissabon)
• Platz 18: Praia do Amado, Carrapateira, Algarve
• Platz 46: Praia do Alemão, Portimão, Algarve

 

 

Impressionen der Algarve-Küste

14. Mai 2013

(c) Bilder Andrea Falk

Cremen, cremen, cremen!

16. Mai 2011

Jetzt ist Hauptsaison an der Algarve – die beliebten Strände  Meia Praia und Praia Dona Ana sind voll und das Meer lädt zum Drinplantschen, Draufsegeln, Eintauchen, Surfen und Schwimmen ein. Es ist aber nicht sehr warm – jedenfalls nicht so, wie man es beispielsweise vom Mittelmeer gewohnt ist, das ja im Sommer eher einer warmen Brühe gleicht – eine grässliche Erinnerung seit ich an Portugals Küste lebe.

Es kommt auf den Wind an. Weht er aus dem (heißen) Landesinneren her aufs Meer, steigen auch die Wassertemperaturen vor der Küste. Weht er dagegen vom Meer Richtung Land, ist das Wasser recht kalt, dafür aber erfrischend – was hat man von einem Bad, wenn die Temperaturunterschiede zu Lande und zu Wasser nicht mehr vorhanden sind?

Standurlaubende Algarve Touristen und Portugiesen kann man nicht nur an ihrer unterschiedlichen Hauttönung, sondern auch an einigen anderen Merkmalen erkennen: Der Portugiese etwa geht grundsätzlich niemals allein an den Strand! Auch Paare räkeln sich viel lieber in Gruppen im warmen Sand als nur zu zweit. Meistens wohnt auch noch eine Handvoll jüngerer Geschwister dem Liebesgeturtel bei, und vielleicht noch eine entfernte Cousine mit ihren Freundinnen und ein Onkel aus Porto mit der Familie und später kommt noch die Oma mit ihrem kurzbeinigen Köter, und am Abend schaut noch die arbeitende Verwandtschaft vorbei. Und: es wird immer Fußball gespielt. Sobald auch nur drei kleine Jungs und ein etwas älterer Jugendlicher anwesend sind, wird gekickt.

Und achten Sie mal drauf: trotzdem die meisten Portugiesen ehr dunkelhäutig sind und deshalb von Natur aus weniger zu einem Sonnenbrand neigen, cremen sie, was das Zeug hält. Im Grunde kreist eigentlich immer grad irgendeine Tube. Und wer aus dem Wasser kommt, cremt sich sofort wieder ein, und wer 10 Minuten nur im Sand gelegen hat, muss dringend nachcremen und alleman cremen dann die Kinder ein.

Letztens am Meia Praia habe ich sage und schreibe fünf! Erwachsene dabei beobachtet, wie sie einen einzigen kleinen Jungen eincremten. Der eine das Gesicht, die anderen vier jeweils einen Arm oder ein Bein – und das ungefähr jeder halbe Stunde, ausgiebig und mit nicht nachlassender Intensität. Der Junge fand das ganz in Ordnung, hatte ich das Gefühl. Wahrscheinlich bekam er dabei Geschichten erzählt oder die Welt erklärt – oder er erzählte selber aus seinem Leben – ich war zu weit weg, um etwas hören zu können.

Besonders käsige und empfindliche Algarve Urlauber sollten übrigens ihren extremlichtschutzhohen Sonnenschutz von zu Hause mitbringen. Den gibts hier nämlich nicht – bzw. nur in den Apotheken zu einem horrenden Preis. Dagegen kann man inzwischen Cremes bis zu einem Faktor von 25 relativ preiswert bei Lidl oder Aldi Portugal erstehen.

Praia da Ingrina, 11.11.2010

12. November 2010

Das Restaurant voll mit Herbsturlaubern und Einheimischen, jedoch ohne Warteschlangen wie im Sommer, eine schlanke Mutter mit ihren drei Unter-Sechsjährigen am Strand, ein Rentner im Wasser. Angler auf den Felszungen, Wohnmobilisten in Klappstühlen vor ihren Hymern. Die Sonne heiß, kein Wind, der Himmel blau mit stehenden dünnen Wolken, der Horizont wie eine sorgsam von der Tapete abgesetzte Fußleiste.

November I
Novemberstrand I

Ab und an ziehen sich Wolken vor die Sonne, dann wird es plötzlich kühl und das Licht grünlich und es fällt allen auf, dass nicht mehr Juli ist. Aber dann wandert der Schatten weiter, und man könnte es vergessen, steckte nicht nur ein Sonnenschirm im feuchten Sand und säße nicht im Wollpullover eine Frau rechts im Bild.

Das bin ich, und ich habe mich inzwischen dergestalt an das Leben hier angepasst, dass ich ab Oktober kleidungsmäßig auf der Hut bin – genau wie die Algarvios, die nichts so sehr fürchten wie einen bösen Zug.

November II
Novemberstrand II

Nebenan am Praia da Zavial ist Surfertreff: Deutsche, Engländer, Spanier, Portugiesen – schlanke Jungs in Neoprenanzügen mit Salzwasserlocken. Ein einziger ca. 60-jähriger Weißhaariger, den ich erst für einen Verirrten gehalten habe, aber dann verschwindet er kurz und taucht barfuß im Suit und mit dem Board unterm Arm wieder auf – auch ich bin längst von Klischeevorstellungen nicht frei.

Konversation:
„Was meinst du, machen wir uns rüber zum Baranco?“ (Das ist der 3. Strand den man von Raposeira aus ansteuern kann, allerdings muss man erst eine kilometerlange, für die Achsen sehr ungesunde, staubige Piste zurücklegen.)
„Später, lass uns erst noch in Sagres gucken!“

November-Detail
November-Detail

Hier hat man die Qual der Wahl. Draußen, jenseits der Brandung die Surfschüler: unruhige Robbenkinder, die auf einen höheren Wellengang warten.

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