Archiv für das Tag 'Alfarroba'

Algarve: Abnehmen mit Kuchen

2. November 2010

Affenbrotbaum an der Algarve

Affenbrotbaum an der Algarve

Was wir oben im Bild sehen ist ein Affenbrotbaum, der viele Namen hat. Bei den Portugiesen heißt er ‚Alfarroba‘, aber im Wörterbuch wird er auch unter ‚baobabe‘ aufgeführt – ganz ähnlich wie bei den Afrikanern, die ihn den Baum des Lebens oder ‚Baobab‘ nennen; und es geht die Legende, dass er der schönste Baum von allen sein wollte, und sich später ob dieser Hoffart derart schämte, dass er den Kopf in den Sand steckte, so dass seine Wurzeln nunmehr aus der Erde in den Himmel ragten. Wenn Sie die Algarve buchen, können Sie sich davon überzeugen: noch immer sieht es so aus, als ob er verkehrt herum in der Landschaft stehe.

Die hörnchenförmigen zwischen 10 und 30 cm langen, nahezu schwarzen Früchte werden seit der Antike auf die gleiche Art und Weise geerntet: per Stock von Hand, wobei der geübte Schläger darauf achten muss, die neuen Knospen nicht zu zerstören. Das kann keine Maschine – vielleicht aber eines Tages ein menschenartiger Roboter, der aussieht wie ein Algarvio mit Wollpullover, festem Schuhwerk, Eimerchen und Sonnenhut.

Die Schoten – zerkleinert, geröstet und zermalen, ergeben ein braunes Pulver, das dem Kakao geschmacklich ähnlich ist, jedoch nicht dessen Fett-, Zucker-, Kalorien- und Koffeingehalt hat, weshalb man Süßes auf Karobenbasis auch relativ unbedenklich in sich hineinstopfen kann – und dabei noch ein gutes Gewissen haben darf, weil es blutdruck- und cholesterinsenkend und je nach Zubereitung noch gewichtsreduzierend ist.

Blutdrucksenkend!

Blutdrucksenkend!

Cholesterinfreundliche Muffins

Cholesterinabschreckend!

Cholesterinfreundlich!

Hüftgoldvermeidend!

Man kann aus den Schoten außerdem Saft pressen, der wird dann ‚Kaftan‘ genannt, doch den habe ich hier in der Gegend noch nie gesehen. Alkohol geht auch, den kenn ich aber ebenfalls nicht – experimentierfreudige LeserInnen können das aber gerne ausprobieren und mich später von dem Ergebnis kosten lassen. Meine Kontaktdaten finden Sie hier.

Und nochwas habe ich bei der Recherche zu diesem Artikel gelernt: in der Antike dienten die kleinen, extrem harten, runden Samen der Carobenhülsen wegen ihrer gleichmäßigen Größe als Wägeinheit für Diamanten und hießen da ‚Karat‘ von einem Lehnwort aus dem Französischen, das wiederum aus dem Italienischen entstammte, das wiederum im arabischen fußte, das auf das Griechische Wort für ‚Hörnchen‘ zurückführte: keráton.