Agaven an der Algarve

17. Februar 2010

Agaven stammen ursprünglich aus Mexiko, wo sie nicht nur die Landschaft verschönern, sondern auch zu Schnaps verarbeitet werden. Der weltbekannte Tequila wird aus der blauen Agarve gewonnen, und „Pulque“, das mexikanische Nationalgetränk aus dem vergärten Agavensaft. Früher rösteten die Indios die Agaveblätter über dem Feuer, was aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes eine wohlschmeckende, süße Nachspeise ergab.

An der Algarve wachsen die Agaven überall, wild in Strandnähe und kultiviert in den zahlreichen großen und kleineren Gärten. Sie benötigen relativ wenig Wasser, dh können in den heißen Sommermonaten völlig ohne auskommen, weil sie das Wasser aus der Frühjahrsregenperiode in ihren Blättern speichern – wie die Kamele in ihren Höckern – die aber deshalb nicht auch zur Familie der Sukkulenten zählen.

Agaven blühen nur einmal in ihrem Leben und können dafür zwischen 15 und 50 Jahre benötigen. Ganz plötzlich wächst aus ihrer Mitte in einem rapiden Tempo ein bis zu 12 Meter hoher Blütenschaft heraus, an dessen Ende gelbe Blütenwuschel erscheinen. Ungefähr einen Monat hält dieses Pracht an, dann ist die Pflanze erschöpft und stirbt als Ganzes ab. Man muss das mal gesehen haben, diese langen Stäbe, die plötzlich so artfremd aus der Mitte der Pflanze hervorschießen. Sie sehen aus wie magere, unterernährte, enorm zähe Stiefkinder – wie pubertierende 13-jährige, die plötzlich nur noch aus langen, eckigen Knochen bestehen. Man sieht sie vom Weiten hochaufragend gegen den tiefblauen Himmel gelehnt – und ist ganz erstaunt, wie unähnlich sie ihrer Mutterpflanze  sind.

Wenn dann nach 4 Wochen alles Leben aus ihnen gewichen ist, beginnen sie zu verholzen, um wiederum nach ein paar Monaten einfach umzukippen.

Im Absterben begriffene Agavenblüte am Dona Ana Strand, Lagos

Agaveblüte, Praia Dona Ana

Im Foto oben sehen Sie eine im Absterben begriffene Agavenblüte über dem Dona Ana Strand in Lagos. Der Praia Dona Ana ist sozusagen der „Hausstrand“ von Vilalaia, hier ganz in der Nähe finden Sie unser Büro und im selben Komplex eine Reihe von Ferienwohnungen in Lagos, von denen Sie es nur 5 Minuten zum Strand haben und die Sie über uns buchen können.

Böser Käfer!

13. Februar 2010

Bei den 10 biblischen Plagen waren es die Heuschrecken, die sich auf alles fressbare Grün herabließen und das Land kahl fraßen – an der Algarve ist seit ca. 1,5 Jahren Rhynchophorus ferruginens unterwegs, ein zartpanzriger Käfer, der sich auf  Phoenixpalmenarten spezialisiert hat, dessen süßer Saft ihn gierig macht. Also kriecht er rein und legt dort seine Eier ab, wo sie alsbald zu Larven mutieren, die sich am Palmenmark laben, bis innen alles tot und die Fiederblätter außen schlapp herunterhängen. Dann zieht er weiter und besetzt das nächste Exemplar.

Leider kann der Mensch erst jetzt sehen, dass mit seiner Palme etwas nicht in Ordnung ist – und leider auch nicht mehr in Ordnung kommen wird. Denn es gibt noch keine Medizin, die eine einmal abgestorbene Phönix wieder zum Leben erwecken kann – nur Präventivmaßnahmen, wovon die eine dann so aussieht:

Behandelte Palmen vor dem Vilalaia-Büro
Palme vor unserem  Vilalaia-Büro in Lagos

Man sägt oben alle Palmblätter ab und versiegelt anschließend den ganzen Stamm mit Baumwachs. Das Ergebnis mutet zunächst deprimierend an: ein dunkelbrauner, gezackter Riese – aber falls der Schädling noch nicht drin ist, ist das eine der wirksamsten Maßnahmen, die in den regenreichen Wintermonaten getroffen werden kann. Der Palmrüssler liebt nämlich die Feuchtigkeit, also bohrt er sich bevorzugt zwischen Dezember und März in seine Gastgeber ein, die mit der beginnenden Trockenperiode für ihn an Interesse verlieren.

Mit dem schönen, sonnigen, warmen Wetter, das an der Algarve ja schon im März anfangen kann, kommt dann auch wieder das Palmengrün zum Vorschein. Klar, werden wir in diesem Sommer bei unserer Büropalme noch nicht direkt wieder ein riesiges Büschel erwarten, aber ein paar im Wind federnde, elegante Wedel werden es bestimmt!

Zeit zum abheben!

1. Februar 2010

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Mandelblüte an der Algarve (Fortsetzung)

20. Januar 2010

Der Prinz, der seine Frau sehr liebte, obwohl er ja locker noch zwei, drei andere, zufriedenere dazu hätte heiraten können, zerbrach sich den Kopf, wie er die Mutter seines Erstgeborenen wieder zum Lachen bringen könne – und ließ zunächst einmal Schnee aus den Alpen ankarren. Der Weg war weit, die Pferde nicht eben schnell, einen halben Tag hatte die Prinzessin eine schale Freude daran, dann war er weg und sie begann wieder zu keifen, hätte ich doch auf meine Eltern gehört, hätte ich doch Prinz Olaf mit dem Buckel geheiratet und so fort. Der Prinz konnte Platten abspielen, soviel er wollte, er konnte mit Hilfe des englischen Ideoms alte Zeiten heraufbeschwören, er konnte sich im Schlafgemach zum Affen machen – keine der zahlreichen Aufmunterungen half: die Prinzessin war dem Heimweh verfallen.

Da geschah es, dass ein umherziehender Illustrator das Schloss besuchte und um die Gelegenheit einer Mappenpräsentation bat. Er hatte ein spitzes Mausgesicht, schlechte Zähne und sah sehr hungrig aus, weshalb man ihm erstmal in der Küche eine Suppe verabreichte, bevor er seine Arbeiten vor dem Prinz ausbreitete, die in der Hauptsache wohlproportionierte, nordafrikanische Mädchen zeigten, die sich vor blühenden Mandelbäumen im Tanze wiegten.

Das war’s! – es gibt moderne Untersuchungen in denen nachgewiesen wurde, dass 85 Prozent der Geschichtsereignisse auf Zufall beruhen, 15 Prozent sind geplant und die restlichen 10 sind undefiniert – der Prinz hatte seine Idee bekommen. Eilig ließ er Mandelbäumchen heranschaffen, soviel er nur irgend kriegen konnte, selbst unter der Bedingung, dass sie aus privaten Schonungen ausgegraben werden mussten, und dann wurde gepflanzt. Rings ums Schloss und über die Ebenen und soweit das Auge reichte. Die Prinzessin, die nicht recht begriff, wozu das gut sein sollte, sah dem Treiben mit einigem Abstand depressiv zu.

Aber dann kam der Frühling und mit ihm Ende Januar das große Naturerwachen – und da verstand sie endlich: die unzähligen Bäume hatten zu blühen begonnen und das sah, wenn man von oben drauf guckte und kurzsichtig war, aus wie Schnee! Da fing die Prinzessin an zu jubeln, sie verließ ihren Posten im Turm und rannte in die weiße Pracht hinaus und tanzte und hüpfte – und auch einen Schneemann mit Möhrennase und echten Ohren baute sie.

Mandelblüte an der Algarve

5. Januar 2010

Es war einmal eine schöne Prinzessin, die mit den gepuderten, geleckten Prinzen, die sie bei Hofe umschwärmten nichts anfangen konnte und sich kurzerhand in einen maurischen Thronfolger verliebte. Der hatte einen dunklen Teint, einen schwarzen, gelackten Schnurrbart, Augen wie glühende Kohle und roch nach Kamel und Abenteuer – das war ihr sofort aufgefallen, als er das erste Mal ihre Hand ergriffen hatte und sie küsste.

Der Prinz kam aus der Algarve und hatte nach den vielen Schlachten mit den Einheimischen erst einmal Urlaub nötig. Was lag da näher, als endlich die Einladung einer entfernten Tante anzunehmen und sich an einem nordeuropäischen Hofe dem Vergnügen hinzugeben? Er reiste also an, mit Dienern, Zofen, Infanten, Granatäpfeln, Nesperas und einer Plattensammlung Fado. Den Begriff hatte er – der Geschichte vorgreifend – nur erfunden: in Wirklichkeit waren es versklavte Musiker, die auf sein prinzliches Fingerschnippen ihr Repertoire abspulten.

Es kam, wie es kommen musste, der Prinz und die Prinzessin fielen „in love“ – die Prinzessin, die grad Englisch lernte, prägte diesen Begriff, der fortan für ihre ganz spezielle Liebe stehen sollte – sie wurde schwanger und ordentlich ausgeschimpft und dann konnte die Hochzeit stattfinden: zehn Tage und zehn Nächte dauerte das Fest, an dessen Ende der Koch kollabierte.

Dann wurde gesattelt, finale Proviantkörbe gepackt, die Prinzessin bekam von ihren Freundinnen eine Liste von Dingen zugesteckt, die sie an der Algarve besorgen und ihnen per Boten zukommen lassen sollte, sie  begab sich in ihre mit Zobel ausgekleidete Sänfte – Elterntränen, Ermahnungen, ein letztes enthusiastisches Winken, und los ging’s Richtung Süden der Heimat des Ehemanns entgegen.

Dort gabs noch ein Fest und noch eins und dann wieder eines zur Geburt des Sohnes, und dann kam der Winter. Es war zwar einigermaßen kalt und es regnete wie es im Norden nie geregnet hatte, die Wege waren so durchweicht, dass man oft knöchelhoch im Matsch einsank, ganze Landstriche waren überflutet, dauernd knickten die Pferde im weichen Untergrund um, die Häuser der Algarvios, die nicht heizten, weil sie befürchteten, sich dann draußen zu erkälten, waren innen und außen grün vom Schimmelpilz – aber sollte das alles an Winter sein? Wo war der knallblaue Himmel über einer kristallinen, harten Erde? Das kalte Aufblitzen der gefrorenen Pfützen? Wo war der SCHNEE? Die Prinzessin saß an ihrem Erkerfenster, der Regen platschte und sie vermisste.

(Fortsetzung folgt)

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