Vera Henkel 19. Juni 2011
Was bringt Menschen aller Altersgruppen dazu stundenlang in einer Flüssigkeit herumzutoben und nicht genug davon zu bekommen?
Mittfünfziger, die auf einer rosa Luftmatratze vorbeigleiten. Kleine und große Jungs, die mit Anlauf in die Fluten stürzen, immer wieder. Reinrennen, untertauchen, lachend das Wasser aus dem Haar schüttelnd auftauchen, rausrennen, jubeln, sich umdrehen – und wieder rein. Damenkränzchen an Schwimmreifen geklammert – tänzelnd und trudelnd, manchmal vom Strand aus zu sehen, manchmal verdeckt hinter Wellenkämmen.
An der Algarve ist das Meer im August besonders warm und macht unsere geplagten Körper schwerelos. Das ist wie Fliegen im Traum oder wie Ausruhen nach einem Gewaltmarsch oder wie lustige Champagnerperlen in Kristallflöten oder wie 17 und vor sich die eine Millionen Möglichkeiten der ganzen Welt.
August in Lagos, Praia da Batata
„Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ – sagt Jules Verne. Dichter sind ja bei allem und jedem schnell mit der Unendlichkeit dabei, aber in diesem Fall kann ich nur zustimmen: das momentane Meerglück geht weit über das bloße Sein hinaus.
Das haben vermehrt Jugendliche bemerkt und reisen deswegen immer öfter nach Portugal, verbunden mit einer Portugal Sprachreise, bei der natürlich neben allen Bildungsmaßnahmen auch die Freizeit nicht zu kurz kommt.
Algarve-Strandtage: bunte Sonnenschirme, gestreifte Handtücher, wärmegetränkte Haut, Urlaub eben und beste Laune, und Kinder, die vom Sandschaufeln nicht genug bekommen können, denn Buddeln gehört zum Badeurlaub zwingend dazu. Genauso wie Butterbrote-aus-Kühltaschen-essen und Colatrinken und Eiskaufen und Ball spielen und Küssen und Babykitzeln oder einfach nur daliegen und die Haut Ra darbieten, dem altägyptischen Sonnengott, der in seiner Barke sitzend den Himmel abfährt und für den gleichmäßigen Bräunungsgrad an den Atlantikstränden verantwortlich ist.
„Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.“ – sagt Jules Verne.
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