Traditionsreiches Portugal

W wie Westen, W wie Wind

19. August 2013

Vielleicht haben Sie es schon einmal getrunken: das Bier Sagres. Gebraut wird es aber nicht im gleichnamigen Ort, der nur fünf Kilometer vom südwestlichsten Punkt Kontinentaleuropas, dem Cabo São Vicente, entfernt liegt. Die Westalgarve kann dafür andere tolle Dinge.

Die Seefahrernation am südwestlichen Ende der Welt

Das eingangs erwähnte Bier wird eben nicht im winzigen Sagres gebraut, sondern in der Nähe von Lissabon. Dort, in der portugiesischen Hauptstadt, befindet sich ein Denkmal, das eher in den äußersten Südwesten Portugals passt: Die Rede ist vom Seefahrerdenkmal. Dieses Monument ist Heinrich dem Seefahrer gewidmet. Was das südwestlichste Eck des Landes damit zu tun hat? Dort befindet sich der Geburtsort Portugals als Seefahrernation.

 

Sagres, Portugal: Windrose

Sagres, Portugal: Windrose – Fotograf: Helmut Hell

 

In Beliche, einen Kilometer vom Cabo São Vicente, soll Dom Henrique, wie Heinrich auf portugiesisch heißt, eine Seefahrerschule gegründet haben. Zeugnis dafür sind die beschauliche Kapelle Santa Catarina und die aus Steinen bestehende Windrose, die als letzte Reste von Heinrichs Akademie gelten. Dass hier eine Seefahrerschule gestanden sein soll, ist bei dem Ausblick nur zu gut vorstellbar: Wo man auch hinblickt – der Ozean scheint kein Ende zu nehmen. Bei dieser Betrachtung vor Ehrfurcht erstarren ist erlaubt (und vielleicht tut es sogar der eine oder andere Einheimische). Kein Wunder also, dass Heinrich die (theoretische) Erkundungslust gepackt hat (er soll nämlich hauptsächlich Auftraggeber gewesen sein).

 

Sagres, Portugal: Kapelle Santa Catarina

Sagres, Portugal: Kapelle Santa Catarina – Fotograf: Helmut Hell

Mehr Meer – Und Wind

Wer es nach Beliche noch wagt, sich an den südwestlichsten Punkt Kontinentaleuropas zu begeben, wird belohnt: Cabo São Vicente bietet 75 Meter hohe, beeindruckende,schroffe Klippen, ein Leuchtturm mit 90 Kilometern Brennweite – der stärkste am Atlantik – und noch mehr Meer. Und eine Sache, die Ihnen, wenn Sie in dieser Gegend der Algarve sind, nicht entgehen kann. Auf gar keinen Fall. Die Rede ist vom Wind. Dieser kann die Gischt des Meeres unter Umständen bis zu den Klippen treiben.

Baden kann man trotzdem

Der Wind soll aber nicht vom Baden ablenken. Denn im Westen der Algarve kann man das sogar sehr gut, zum Beispiel am Strand von Beliche oder, wer gerne windsurft, an der Praia de Martinhal. Wem die Wellen zu hoch sind – denn hier weht, richtig, ein starker Wind –, dem ist die Praia Mareta in Sagres ans Herz gelegt. Dieser Strand liegt in einer vom Wind geschützten Bucht. Beim 2.000-Einwohner-Ort befindet sich übrigens das Schwesternkap von São Vicente, die Ponta de Sagres, das auch eine Besichtigung wert ist.

 

Strand bei Sagres, Portugal

Strand bei Sagres, Portugal – Fotograf: Mareta

Wer der Westküste in Richtung Norden folgt und Strände sucht, wird vor allem (Wind-)Surfer finden, aber auch atemberaubende Strände, von denen manche mit etwas Glück menschenleer sind.

Lissabon – die abwechslungsreiche Hauptstadt Portugals

2. Juli 2013

Eine Stadt für jeden Geschmack

Lissabon, die Hauptstadt von Portugal, ist eine der weltweit faszinierendsten Städte. Das ganze Jahr über tummeln sich hier viele Touristen aus ganz unterschiedlichen Gründen. Die facettenreiche Stadt offeriert ein breites kulturelles Angebot ebenso wie das berühmte Nachtleben im Bairo Alto.  Das gut ausgebaute Verkehrsnetz macht es Besucher ganz einfach, überall hin zu gelangen. In der lebendigen Stadt ist außerdem zu jeder Tageszeit etwas los.

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Karneval in Loulé

13. Februar 2012

Wer um die Karnevalszeit in einer Ferienvilla in Albufeira weilt, muss nicht Trübsal blasen und Mainz, Köln und Düsseldorf schmerzlich vermissen, sondern kann sehr wohl in Loulé mitfeiern, dem küstennahen Algarvestädtchen mit der längsten Karnevalstraditions Portugals und – immerhin – 15 Motto-Wagen, die dieses Jahr unter dem Arbeitstitel „Troika, Crise pelo Carnival de Loulé“ ihre Spitzen Richtung EU, Merkel, Sarkozy und die politische Führungsspitze des eigenen Landes schleudern.

Der Karnevalsumzug findet an drei Tagen (nur dieses Jahr nicht, aber sonst immer) hintereinander statt, und ist weniger ein Vorbeizug, als vielmehr eine in sich geschlossene vergnügte Veranstaltung im Stadtzentrum, das für diesen Zweck abgesperrt ist und zu der der Besucher einen Eintritt entrichten muss (2 Euro bisher, was sich wahrscheinlich nicht geändert hat). Dafür gibts dann aber auch jede Menge blanke Haut zu sehen: gerade in den letzen Jahren greift die brasilianische Version des Karneval mit seinen Sambarhythmen und temperamentvollen Tänzerinnen immer mehr aufs portugiesische Mutterland über – Glitzer, Federboas, kreisende Hüften und Blumenboukets wohin das Auge blickt.

Wenn der Blog das zuließe, würde ich Ihnen nun ein kleines Filmchen vom letzen Jahr einblenden – tut er aber nicht. Deshalb also hier nur der entsprechende Link.

Überwintern und Erkältung überstehen an der Algarve

15. Dezember 2011

Erkältungszeit an der Algarve. Wer jetzt eine Ferienwohnung mit Heizung hat, kann froh sein.

Die meisten Portugiesen, besonders die älteren, haben etwas gegen das unnatürliche Heizen ihrer Häuser. Also sitzen sie da, warm eingemummelt und husten, weil eben grad ein Virus umgeht und weil, wenn es regnet und kein Entfeuchter ihre klammen Häuser entfeuchtet, es recht ungesund werden kann.

In kleine Stücke geschnittenen Karotten, sagt die Besitzerin des kühlen, unbeleuchteten Dorfladens, die eingehüllt in zwei große Decken hinter der Kasse zwischen Gebäck, Brot und den Tomaten sitzt. Die mit braunem Zucker überstreuen und den nach etwa 12 Stunden entstandenen Sud löffelweise einnehmen, wenn der Husten nicht aufhören will.

Einen Tee von Zwiebelschalen bereiten, sagt der Wirt der kleinen Bar gegenüber der Kirche und hustet fünf Minuten am Stück. Kohlblätter mit der Kuchenrolle weichwalzen und über Nacht damit Brust und Hals umwickeln. Wolle drauf – und am Morgen ist alles gelöst.

Ein Kaktusblatt längs halbieren, jedoch den Strunk zusammenlassen. Beide Innenseiten mit Honig bestreichen und das Blatt umgekehrt über einem Gefäß aufhängen. Den unten herausträufelnden Saft einnehmen, wirkt Wunder – krächst die schniefende Fischhändlerin hinter vorgehaltenem Schal.

Eine Flasche hausgebrannten Medronho zügig hinunterkippen und sich dann sofort ins Bett legen, meint Sr. Rodrigues. Wirkt auch Wunder, wenn man es überlebt.

Und zu Guter Letzt, das was ich heute Nacht ausprobiert habe: kurz vor dem Schlafengehen eine große Schale Tee aus gequetschten Knoblauchzehen gemischt mit Zitronensaft trinken. Wolle direkt auf die Haut, Wärmeflasche obendrüber – und dann schwitzen, was das Zeug hält!

Vielleicht war der Tee zu lauwarm oder die Zehen zu unzerquetscht, jedenfalls habe ich weder geschwitzt, noch ist mein Husten merklich lockerer geworden. Dafür aber schmeckte es wie sonst nichts.

Eine Kreuzfahrt nach Portugal

10. Oktober 2011

(Gastautor) Wer Portugal nicht nur vom Land aus entdecken möchte, dem ist eine Kreuzfahrt entlang der Iberische Halbinsel zu empfehlen. Die Reise startet in Hamburg und steuert als erstes Ziel Antwerpen in Belgien an. In der Stadt, die vor allem für den Handel mit Diamanten und anderem Edelschmuck bekannt ist, verbringen die Passagiere zwei Tage, bevor die Reise weiter nach Frankreich geht. Nach kurzen Besuchen in Honfleur und Hendaye, wird endlich das erwünschte Reiseziel Portugal erreicht. Die Passagiere haben mit den Zwischenhalten bereits 9 Nächte auf dem Kreuzfahrtschiff verbracht.

Damit den Passagieren während dieser Zeit nicht langweilig wird, gibt es an Bord ein umfassendes Unterhaltungsprogramm. In dem schiffseigenen Theater treten den ganzen Tag verschiedene Künstler auf. Das Programm ist mit Musikern, Theaterstücken und Vorträgen gespickt, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Natürlich gibt es, wie heute üblich, auch ein umfassendes Wellness- und Sportangebot. Gut erholt und unterhalten treten die Passagiere dann den Besuch in der portugiesischen Stadt Stadt Viana do Castelo an.

Die kleine Stadt, die ganz im Norden des Landes liegt, hat eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten für die Passagiere zu bieten. Auf dem Platz Praça da República befindet sich beispielsweise der dreischalige Renaissancebrunnen, der bereits von vielen anderen Städten kopiert wurde. Der Brunnen war früher eine wichtige Wasserquelle und stellte gleichzeitig den Treffpunkt für die ganze Stadt da. Noch heute kommen an diesem Platz häufig Einheimische zusammen, um gemeinsam zu feiern und sich einander auszutauschen. Des Weiteren können die Besucher eine von mehreren Schiffswerften im Hafen besuchen. Häufig werden Touren angeboten, bei denen vom kleinen Segelboot, bis hin zu großen Containerschiffen, alles gesehen werden kann.

Nach dem Abstecher in Viana do Castelo tritt das Schiff die Reise zum Zielhafen Lissabon an. Hier liegt das Schiff noch einen weiteren Tag im Hafen, so dass die Passagiere noch einen Tag länger in der schönen Hauptstadt verbringen können. Sicherlich lohnt sich von hier aus auch ein Ausflug in die Region Algarve. Die berühmte Touristendestination lädt mit langen Sandstränden und gutem Wetter dazu ein, noch einige Tage hier zu verbringen. Auf Grund der geografischen Lage gibt es an der Algarve die meisten Sonnentage in ganz Europa. Also optimal, um eine Kreuzfahrt ausklingen zu lassen.

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