Steine und Schweinebeine – portugiesische Rezepte
Vera Henkel 23. Juli 2010
Pombos guisados com ervilhas
Geschmorte Tauben mit Erbsen (ersatzweise Stubenküken!)
Cabidela de galinha caseira
Hühnerreis im eigenen Blut (wobei ich mich gar nicht erinnern kann, dass Reis blutet)
Sopa de Pedras
Steinsuppe.
Hierzu gibt es eine Legende:
Eines Tages klopfte ein Mönch an die Tür eines Reichen im Ribatejo und bat um etwas zu essen. Der geizige Großgrundbesitzer wollte aber keinen Hungerleider bewirten und daher die Tür gleich wieder schließen, doch der Mönch hatte seinen Fuß dazwischen. „Werter Herr“, sagte er, „erlaubt mir wenigstens an Eurem Herdfeuer mein eigenes, mageres Süppchen aus einem Stein zu kochen!“
Der Geizige wunderte sich, dass man Steine abkochen konnte, davon hatte er noch nie gehört, und falls das stimmte, war das ja wohl eine phantastische Geschäftsidee – und so gab er seine Einwilligung unter der Bedingung zusehen zu dürfen.
Der Mönch warf also einen Stein in einen Topf, füllte ihn mit Wasser, hing ihn übers Feuer und schmeckte nach einiger Zeit ab. „Mmmmmmh! Köstlich!“ rief er aus, „es fehlt eventuell nur noch ein wenig Speck!“ Der verdutzte Bauer gab ihm daraufhin eine Schwarte. Als nächstes war die Suppe wieder köstlich, aber es fehlten Würstchen. Auch die bekam der Mönch angereicht, und dann noch ein paar Möhren, Bohnen, Kartoffeln, Weißkohl, gewürfelte Tomaten – und einen Schweinefuß.
Der Reiche probierte und fand die Suppe auch sehr lecker, und bekam sogar ein Schälchen ab. Und stand dann noch lange – der Mönch war schon längst wieder über alle Berge – vor seinem leeren Vorratsregal und wunderte sich und wunderte sich…
- Traditionsreiches Portugal
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